Am 02./03. Juli 2022 von Zürich nach Vicosoprano ins Bergell

Der letzte Gigathlon aller Zeiten „One more time“

Ein Bericht von Sabine und Manuel

Nachdem der Gigathlon 2020 coronabedingt abgesagt wurde, hat der Veranstalter entschieden, den Gigathlon mit der Ausgabe 2022 abzuschließen und ihn nie wieder stattfinden zu lassen. Ok, alles hat seine Zeit.

2020 war ich, Sabine, mit meinem „allerbesten Gigathlonteam“ angemeldet, dazu gehören Corinne und Ulf aus Mannheim, Maiko aus Bremen und Jens (mein allererster Gigathlon-Team-Capitän von 2011) aus Frick. Der Startplatz 2020 wurde unkompliziert auf 2022 umgemeldet. Ich kaufte mir eine Fahrkarte nach Zürich, um sie später wieder zu stornieren. Ein paar Schwimmkilometer (ca. 80) und ein paar kalte Duscheinheiten folgten. Dann waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Meiner achten Teilnahme sollte nichts mehr im Wege stehen.

Manu wollte nicht starten, die Abschlussprüfungen seines 3. Lehrjahres, sollten im Vordergrund stehen. Diese Annahme änderte sich Ende Mai, als der Anruf von „pink lady“, Silvia (eine Schweizer Gigathlonfreundin) kam, „ihr Couple-Partner ist beruflich verhindert, und sie bräuchte jemanden, der für Kirill läuft, schwimmt und den Trailrun macht. Sie selber fährt Rennrad und MTB.“  Seine spontane Gigathlonvorbereitung bestand nun damit, die Vertretung für die Azubibetreuung zu organisieren und einige wenige Läufe, hauptsächlich auf unserem „Hausberg“ die Biesdorfer Höhe mit max. 35 hm Höhendifferenz zu absolvieren. Mehr Zeit war sowieso nicht.

Also fuhren wir am 1. Juli mit dem Auto nach Zürich, die Örtlichkeiten waren uns bekannt. Am Nachmittag trafen wir dann jeweils auf unsere Teams um letzte Absprachen zu treffen, die Logistik zu optimieren, die Regeln des Gigathlons 2022 einprägen und den Anlass beim gemeinsamen Abendessen zu würdigen. Am Freitag gab es keine offizielle Eröffnung, wie sonst üblich.

Die Nacht war zwar kurz, aber sehr erholsam. 5 Uhr gab es in der gewählten Unterkunft in Startortnähe ein prima Frühstück. Da dort viele Gigathleten übernachteten, war ein Frühstück ab 4:30 Uhr möglich, sonst unüblich. Dann ging es schon relativ unaufgeregt los zum Start.

Ein bisschen Aufregung kam dann doch auf. Wir trafen u.a. Jan Plachy, der in Tschechien am letzten Augustwochenende, die Veranstaltung unter welchem Namen auch immer weiter führen wird.  Wir drücken jedenfalls die Daumen, dass er es mit seinem Team schafft. Bisher fand der Gigathlon in CZ bereits sechsmal statt, als eher kleine familiäre Veranstaltung, die sehr zu empfehlen ist.

Am Samstag, 7 Uhr fand nun der Start zum letzten Gigathlon im Strandbad Mythenquai statt. Zum Abschluss der Gigathlon-Geschichte spielte Betty Legler ihren Gigathlon-Song «If you can dream it – you can do it» live vor Ort. Und gleich danach ertönte das Startsignal. Ich weiß nicht, wie viele gestartet sind, egal, wir waren mittendrin, Haifischbecken, schöner Zürichsee, klares Wasser, gar nicht kalt. Es galt 2 Runden zu schwimmen. Die Bojen standen im gewohnt weitem Abstand, eine gute Schwimmbrille sehr hilfreich. Nach einer guten Stunde war es auch schon zu Ende, für die Laufstrecke standen erst Ulf, dann Corinne, bereit und ab ging es über Sihlwald, Wollerau, Landquart, Savognin, Bivio nach Vicosoprano. Unterwegs wurde gewechselt: Läufer, Läuferin, Rennvelo, Mountainbike und Trailrunner. Die Wechsel konnten an den ausgewiesenen Wechselzonen vollzogen werden. Alles zwischendurch musste irgendwie logistisch selbst organisiert werden, einschließlich Badestopp im Walensee. Mittagessen gab es in Landquart. Man hätte alle 5 Disziplinen an einem Tag absolvieren können. Das war auch unser Plan, aber bei diesen Distanzen lässt sich nicht alles konkret planen. Jens hatte auf dem Velo mit der extremen sommerlichen Hitze zu kämpfen und kam 19 Sekunden nach der max. Wechselzeit in Savognin an, d.h. Maiko durfte erst am Sonntag mit dem MTB in morgendlicher Frische starten und über den Septimerpass fahren. Dafür musste Ulf nicht in der Dunkelheit des Trailrun machen, sondern konnte ihn am Sonntag bei bestem Sommerwetter laufen.

Manu und Silvia starteten in der Mixed Short Variante. Sie hatten mit ganz anderer Logistik zu tun und absolvierten die Distanzen von vornherein geplant in der 2 Tages-Variante. Es war eben sehr heiß. Außerdem hatte pink-Lady Geburtstag und so ein Geburtstag muss gebührend gefeiert werden.

Letztendlich kamen wir beide mit unseren Teams ungefähr zeitgleich in Vicosoprano glücklich und zufrieden ins Ziel.

In Zahlen bedeutete der Gigathlon für uns:

Sabine im Team of five, Flow Mixed: Rang 32, in der Gesamtzeit 16:19, Distanz: 244 km, 5.600 hm, 2-Days;

Manu im Couple, Short Mixed: Rang 18, in der Gesamtzeit: 10:47, Distanz: 108.5 km, 3.300 hm, 2-Days.

Für mich bedeutet der Gigathlon in der Schweiz, dass ich seit 2011 durch so viele große und kleine, überraschend warme, aber mehrheitlich kalte, mit und ohne Strömung und vor allem klare Schweizer Seen und Flüsse geschwommen bin, meistens waren Distanzen um 3 km zu bewältigen. Besonders den sehr abwechslungsreichen 6 Tage Gigathlon durch die ganze Schweiz von Ost nach West möchte ich nicht missen, auch die beiden Schwimmen im Davoser See, bei 13,1 Grad Wassertemperatur, die Schwimmen in Crans Montana und Lenzerheide mit den schneebedeckten Bergen ringsherum sowie die langen Flussschwimmen in der Aare und der swimrun in Sarnen bleiben mir in Erinnerung. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte und dankbar, dass ich mit meiner Erfahrung und Einschätzung der Verhältnisse selbst immer finishen konnte.

29.Mar.2024string(59) "am-02-03-juli-2022-von-zuerich-nach-vicosoprano-ins-bergell"
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